In New York soll ein Kryptogeld-Investor einen italienischen Touristen entführt und wochenlang gefoltert haben, um an dessen Bitcoin zu kommen. Das berichtet NBC News unter Berufung auf Strafverfolgungsbehörden und eine Strafanzeige. Dem 37-Jährigen wird demnach vorgeworfen, den 28-jährigen Italiener seit dem 6. Mai in einer Wohnung in Manhattan festgehalten zu haben. Er habe ihm wohl gemeinsam mit einer Komplizin die Elektronikgeräte abgenommen, gefoltert und mit dem Tod gedroht, um das Passwort für dessen Bitcoin-Wallet zu erhalten. Nachdem das Opfer entkommen und die Polizei informieren konnte, wurde der mutmaßliche Haupttäter und später eine mutmaßliche Komplizin festgenommen.
Wie NBC News unter Berufung auf Strafverfolgungsbehörden ergänzt, sollen die insgesamt drei Personen seit Jahren gemeinsame Geschäfte gemacht haben. Nach dem Kidnapping sollen die beiden Verdächtigen mit so ziemlich allen Mitteln versucht haben, an die Bitcoin ihres Partners zu gelangen. Die Nachrichtenseite schreibt, dass er im fünften Stock über einen Balkon gehängt worden sein soll. Außerdem sollen ihm die beiden nicht nur selbst mit dem Tod gedroht haben, auch seine Familie würden sie ermorden, hätten sie behauptet. Sie haben ihn angeblich geschlagen, Stromstöße verpasst und ihm ein AirTag von Apple umgebunden, um ihn von einem Fluchtversuch abzuhalten. Das Opfer befindet sich demnach jetzt im Krankenhaus.
Der mutmaßliche Haupttäter soll dem Bericht zufolge ein Vermögen von etwa 100 Millionen US-Dollar besitzen, beim Opfer sollen es 30 Millionen US-Dollar sein. In dem Gebäude, in dem sich das zugetragen haben soll, seien Polaroid-Fotos gefunden worden, die die Folter zeigen sollen. Zudem seien Folterwerkzeuge und eine Schusswaffe sichergestellt worden. Der Fall reiht sich jetzt ein in eine ganze Reihe von teils blutigen Verbrechen in Zusammenhang mit Kryptowährungen. Vor allem in Frankreich sollen in den letzten Monaten gleich mehrere Personen, die mit Kryptowährungen zu tun hatten, entführt und erpresst – und am Ende um ihr Kryptovermögen und einen Finger gebracht worden sein.
(
Sie haben heise+ bereits abonniert? Hier anmelden.
Oder benötigen Sie mehr Informationen zum heise+ Abo