"Manchmal hat man kein Glück und dann kommt auch noch Pech dazu", dieses geflügelte Wort aus der Fußballwelt dürfte den Entwicklern von Fortinet derzeit auf der Zunge liegen. In ihrem FortiManager, einer Verwaltungssoftware für FortiGate-Appliances, tauchten in den vergangenen Monaten immer wieder schwere Sicherheitslücken auf. Nun haben Sicherheitsforscher drei weitere entdeckt – ohne sie zu suchen.
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Eine besonders heikle Sicherheitslücke namens "FortiJump" wurde vor wenigen Wochen veröffentlicht und schlug hohe Wellen, unter anderem in mehreren heise-Meldungen und einem empörten Jürgen Schmidt: "Zu den technischen Fehlern gesellt sich ein haarsträubendes Kommunikationsverhalten. Über Tage hinweg rätselten Sicherheitsforscher und auch Fortigate-Kunden, was es mit den Updates und den Gerüchten über aktive Angriffe auf FortiManager auf sich haben könnte", barmte der Gründer von heise security im Newsletter des Fachdienstes heise security PRO. Die Google-Tochter Mandiant konstatierte bereits am 24. Oktober eine massenhafte Ausnutzung, veranstaltete Webinare zum Thema und veröffentlichte "Indicators of Compromise" für die Suche nach Angreifern.
Die Sicherheitsexperten von Watchtowr Labs wollten den genannten Exploit (CVE-2024-47575) nun lediglich in einer kontrollierten Laborumgebung nachstellen. Doch ein ruhiger Experimentiernachmittag war ihnen nicht vergönnt, stattdessen sprang den überraschten Exploit-Testern eine weitere schwere Lücke ins Auge. Und – wer da hat, dem wird gegeben – zwei triviale Crashbugs gab's als Gratisbeigabe obendrein.
Der unterhaltsame und mit reichlich Meme-Material angereicherte Blogeintrag "Hop-Skip-FortiJump-FortiJump-Higher" des Watchtowr-Teams liest sich wie eine Abrechnung mit haarsträubend schlechten Sicherheitspraktiken bei einem Anbieter von Sicherheitsappliances: "Die niedrige Komplexität der Sicherheitslücken wirft die grundsätzliche Frage nach der FortiManager-Codequalität auf", konstatierten die Autoren und entschlossen sich zu dem ungewöhnlichen Schritt, die neu entdeckte Sicherheitslücke zu veröffentlichen, bevor sie von Fortinet gepatcht wurde.
				