Die Cybersicherheitsagenturen der USA und Kanadas sowie die NSA warnen vor einem hochentwickelten Angriff auf VMware vSphere, bei dem sich Akteure in Diensten der Volksrepublik China dauerhafte Zugriffe auf Systeme von Regierungen und IT-Firmen sichern. Die Organisationen und der Nachrichtendienst haben die Hintertür „Brickstorm“ getauft. Bei der Cybersecurity and Infrastructure Security Agency gibt es eine ausführliche Analyse. Darin werden auch Anzeichen für eine Kompromittierung aufgeführt und Empfehlungen zum Schutz „gegen den weitverbreiteten Angriff“ aus China gegeben. Analysiert wurden dafür acht Proben von attackierten Organisationen.
Laut der Zusammenfassung kann die hochentwickelte Malware ihre Kommunikation verstecken, sich in infizierten Netzwerken ausbreiten und automatisch neu installieren, wenn es eine Unterbrechung gab. Die Verantwortlichen würden die Malware dafür nutzen, um sich einen dauerhaften Zugang zu sichern. Darüber könnten unter anderem Zugangsdaten erbeutet und versteckte virtuelle Maschinen erzeugt werden, ergänzt das kanadische Centre for Cyber Security. Betreiber von kritischer Infrastruktur – vor allem Behörden und IT-Firmen – sollten unbedingt prüfen, ob ihre Systeme kompromittiert sind und das dann gegebenenfalls melden.
Die jetzt veröffentlichte Warnung unterstreiche die „gravierende Bedrohung“, die von der Volksrepublik China ausgeht und die damit verbundenen anhaltenden Cybersicherheitsrisiken und Kosten für die USA, deren Verbündete und die notwendige kritische Infrastruktur, meint CISA-Chef Madhu Gottumukkala: „Diese staatlich unterstützten Akteure infiltrieren nicht nur Netzwerke – sie nisten sich auch ein, um einen langfristigen Zugriff zu erhalten und Störungen sowie Sabotageakte zu ermöglichen“. Deshalb müsse auf die Bedrohung mit der gebotenen Ernsthaftigkeit reagiert werden. Gegenüber Reuters hat der VMware-Mutterkonzern Broadcoam erklärt, dass man um die Warnungen wisse und die Kundschaft zur Aktualisierung ihrer Technik dränge. China hat die Vorwürfe zurückgewiesen.
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