Cyberkriminelle sind bei einem Dienstleister von Samsung eingebrochen und haben dort die Support-Datenbank mit Kundendaten kopiert. 270.000 Datensätze sollen so in die Hände von Unbefugten geraten sein, die sie im Darknet zum Kauf feilgeboten haben. Nun konnte Troy Hunt, der das Have-I-Been-Pwned-Projekt betreibt, eine Kopie erhalten und hat sie dem durchsuchbaren Datenfundus hinzugefügt.
In der Ankündigung in der stetig wachsenden Leck-Auflistung von Havbe-I-Been-Pwned (HIBP) schreibt Hunt, dass es sich tatsächlich um rund 216.000 einzelne E-Mail-Adressen zusammen mit Namen, Anschrift, getätigten Käufen, Anreden, Sendungsverfolgungsnummern sowie Support-Tickets handele. Mit den Daten scheint kein direkter Identitätsklau möglich zu sein, aber professioneller aufgemachtes, überzeugenderes Phishing können Kriminelle mit diesen Daten schon aufsetzen. Es steckt schließlich die Zusatzinformation drinnen, dass es sich um Samsung-Kunden handelt, die zudem mal Probleme mit einem Gerät und dafür gegebenenfalls Pakete versendet hatten.
Vor genau zwei Wochen wurde bekannt, dass Daten bei einem Dienstleister von Samsung entwendet werden konnten und in einem digitalen Untergrund-Forum zum Verkauf angeboten wurden. Die Daten wurden beim Dienstleister Spectos kopiert. Anfänglich behauptete eine für gewöhnlich gut informierte Firma namens Hudson Rock, dass die Täter durch veraltete Zugangsdaten Zugang zu den Systemen erlangt haben.
Dem stellt Spectos eine eigene Analyse der Vorgänge entgegen. Die Angreifer sind nicht durch jahrelang nicht geänderte Zugangsdaten eingedrungen, sondern haben für den initialen Zugang eine Schwachstelle "in einem sekundären Server" missbraucht. Dadurch gelang ihnen der Zugriff auf "verschiedene Bereiche der Cloud-Infrastruktur"; ein Zugang zu den Hauptsystemen sei verhindert worden.
Wer in jüngerer Vergangenheit einen Support-Fall bei Samsung eröffnet hat, kann durch die Eingabe der eigenen E-Mail-Adresse auf der HIBP-Webseite prüfen, ob die eigenen Daten von dem Vorfall betroffen sind. Ein anekdotischer Test mit Daten aus einem Support-Fall von vor etwas länger als einem Jahr lieferte jedoch kein Ergebnis im aktuellen Datenleck zurück.

(
Kommentare