Nutzer des Messengers Signal hatten bei Verlust oder Totalschaden ihres Smartphones bislang einen großen Nachteil gegenüber Nutzern anderer Messenger: Der Chatverlauf ging verloren. Das schien der Preis zu sein, der für einen Messenger zu zahlen war, der besonders auf Sicherheit setzt. Mit den Secure Backups ist dieser Makel jetzt aus der Welt. Nach Android-Geräten im September kommen jetzt auch Benutzer eines iPhones in den Genuss der neuen Beta-Funktion. Dies teilte Signal auf X mit.
Bei Secure Backups handelt es sich um eine Opt-In-Funktion, die Nutzer also erst einmal aktivieren müssen. Mit dem neuen Backup können Signal-Nutzer täglich ein Backup erstellen, das den Datenschutz per Ende-zu-Ende-Verschlüsselung wahren soll. In der kostenlosen Version können alle Textnachrichten gesichert werden. Hinzu kommen Medieninhalte der letzten 45 Tage. Hierfür stehen 100 Megabyte zur Verfügung. Für rund zwei Euro im Monat ist es möglich, bis zu 100 Gigabyte an Daten zu sichern. Dies umfasst auch Medieninhalte, die älter als 45 Tage sind.
Es handelt sich um das erste kostenpflichtige Angebot des Signal-Messengers. Dies wird damit begründet, dass für das Speichern der Inhalte auf Servern immense Kosten anfallen. Da Signal Daten seiner Nutzer nicht monetarisiert oder Werbung verkauft, müsse man die Unkosten auf diese Weise refinanzieren.
Um das Backup wieder entschlüsseln zu können, wird ein Wiederherstellungsschlüssel mit 64 Zeichen auf dem Gerät erstellt. Da es keine Sicherung dieses Schlüssels durch Signal gibt, sind Nutzer dafür verantwortlich, ihn entsprechend aufzubewahren. Bei Verlust können die Backups nicht mehr eingespielt werden.
Die Ergänzung des Messengers, die auch unter iOS noch als Beta-Funktion bezeichnet wird, ist in Version 7.86 in den Einstellungen unter Backups zu finden. Die Signal-Backups wurden im Juni angekündigt. Im September erschien die erste Android-Beta über Github als APK-Datei. Backups können übrigens plattformübergreifend eingespielt werden. So kann ein Backup unter Android also auch in der iOS-Version importiert werden.
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