Mit dem Update auf Android 16 hat Google eine neue Schaltzentrale für Sicherheitsfunktionen angekündigt. Doch mit der kurz vor der Veröffentlichung stehenden stabilen Version scheint das zentralisierte "Erweiterte Sicherheitsprogramm" noch nicht zu erscheinen, sondern erst mit der im Herbst kommenden Version QPR1. Denn wie das neue Material-3-Expressive-Design sind die erweiterten Sicherheitsfunktionen erst in der QPR1 aufgetaucht.
Das "Erweiterte Sicherheitsprogramm" ist nicht vollkommen neu, allerdings waren die Funktionen bislang verstreut. Mit dem anstehenden Update packt Google die Einstellungen an einen Ort, integriert aber auch vier neue Sicherheitsfunktionen. Zudem gilt, dass der Geräteschutz vom Nutzer aktiviert werden muss. Ist der Schalter in den Einstellungen unter "Datenschutz & Sicherheit" > "Erweitertes Sicherheitsprogramm" umgelegt, treten sämtliche Sicherheitsvorkehrungen auf einen Streich in Kraft. Sobald der erweiterte Schutz aktiviert ist, können diese Sicherheitsprotokolle nicht mehr angepasst werden.

Android 16: Nach Aktivierung des erweiterten Sicherheitsprogramms muss das Smartphone neu gestartet werden.
(Bild: heise online/afl)
Im neuen Dashboard sind die Sicherheitsfunktionen nach Kategorien wie Gerätediebstahl, Apps, Netzwerke, Web und Telefon-App sortiert. In der Rubrik Gerätediebstahl informiert der Hersteller darüber, dass das Gerät nach drei Tagen der Inaktivität neu gestartet wird. Diese Funktion ist schon seit einigen Wochen bekannt, jedoch war damals unklar, ob sie Teil des optionalen Programms ist.
Google erklärt, dass die Funktion "verlorene, gestohlene oder beschlagnahmte Geräte" schützen soll. Besonders der explizite Hinweis auf "beschlagnahmte Geräte" dürfte Strafverfolger und Gerichte aufhorchen lassen. Der Bundesgerichtshof hat im Mai 2025 klargestellt, dass die Polizei unter bestimmten Umständen ein Mobiltelefon entsperren darf, indem sie – auch unter Zwang – den Finger eines Verdächtigen auf den biometrischen Fingerabdrucksensor legt.

Mit einem Klick werden sämtliche Funktionen des erweiterten Sicherheitsprogramms aktiviert.
(Bild: heise online/afl)
Neu ist zudem die Funktion, dass im "Advanced Protection"-Modus geschützte Geräte nicht automatisch erneut mit als unsicher erachteten WLAN-Netzwerken verbunden werden. Zu solchen Netzwerken gehören etwa solche, die keine Verschlüsselung oder lediglich WEP (Wired Equivalent Privacy) oder OWE (Opportunistic Wireless Encryption, etwa in öffentlichen Netzen) nutzen.
Das erweiterte Sicherheitsprogramm richtet sich an Nutzer, die ein erhöhtes Risiko durch Online-Angriffe haben. Jedoch kann es bei Bedarf jeder und jede aktivieren, die einen Extraschutz für die eigenen Daten und das Smartphone haben möchten. Sie sollten sich jedoch im Klaren darüber sein, dass es mit der Funktion unter anderem nicht mehr möglich ist, Apps per Sideload zu installieren. Zudem weist Google darauf hin, dass manche Webseiten womöglich nicht wie erwartet geladen werden.
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