Nachdem die Macher der Linux-Distribution Tails zuletzt sogar ein Notfall-Update veröffentlichen mussten, kommt die Distribution nun in ruhigere Fahrwasser. Aktualisierte Kernkomponenten und kleinere Fehlerkorrekturen, etwa beim GRUB-Loader, kennzeichnen das jüngste Release 6.15. Tails ist eine Linux-Distribution für den USB-Stick in der Hosentasche zum Starten von Rechnern, auf denen User dann anonym surfen können.
In den Release-Notes zu Tails 6.15 fassen die Maintainer die Änderungen knapp zusammen. Die für den anonymen Netzzugriff zentrale Komponente Tor-Browser kommt in Version 14.5.1 mit. Auch den Linux-Kernel aktualisieren die Entwickler, der ist nun auf Stand 6.1.135 dabei.
Sollte Tails mit einer Kernel Panic oder einem Oops abstürzen, konnten Rückstände in den EFI-Variablen zurückbleiben. Damit wäre die Nutzung von Tails potenziell bei physikalischer Untersuchung eines Rechners nachweisbar. Dafür haben die Entwickler eine Korrektur umgesetzt.
Eher auf der kosmetischen Seite einzuordnen, ist die Fehlerbehebung, durch die der GRUB-Bootloader Rahmen aus Sonderzeichen anstatt der gewollten Striche und Linien darstellt. Das konnte im Zusammenhang mit aktiviertem Secure Boot auftreten.
Die aktuelle Tails-Version 6.15 gibt es zum Herunterladen als Abbild für USB-Sticks sowie als ISO-Image zum Brennen auf DVD oder zur Nutzung in einer virtuellen Maschine.
Mitte April hatten die Tails-Maintainer die Version 6.14.2 als Notfall-Sicherheitsupdate eingeschoben. Sicherheitslücken darin machten das erforderlich. Mehrere Schwachstellen hat das Anheben der Kernel-Version auf 6.1.133 ausgebessert. Außerdem konnte auch eine Sicherheitslücke im mitgelieferten Perl-Interpreter die Vertraulichkeit des anonymisierenden Linux beeinträchtigen. Mit der neuen Tails-Version ist die Distribution wieder auf "normaler" Spur gelandet.
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