Der erst im Oktober 2024 von Microsoft auch in Deutschland verfügbar gemachte VPN-Dienst in Microsoft Defender for Individuals – Teil von Microsoft 365 Family oder Personal – ist Ende dieses Monats bereits wieder Geschichte. Der Dienst hatte somit nicht einmal ein halbes Jahr Bestand.
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Microsoft hat nun einen Support-Artikel veröffentlicht, in dem das Unternehmen diesen Schritt ankündigt. Auf die dort selbst gestellte Frage, warum Microsoft die Privatsphären-Schutzfunktion aus der Defender-App herauswirft, schreibt das Unternehmen: "Unser Ziel ist sicherzustellen, dass du und deine Familie online sicherer seid. Wir prüfen regelmäßig die Nutzung und Effektivität unserer Funktionen. Als solche entfernen wir die Privatsphären-Schutzfunktion und werden in neue Bereiche investieren, die besser zu den Kundenbedürfnissen passen".
Damit bleibt jedoch unklar, wieso die Funktion tatsächlich wieder gehen muss: Ob sie wie in der Marketing-Aussage angedeutet zu wenig genutzt wurde, einfach zu teuer ist oder damit etwa Missbrauch betrieben wurde, lässt sich nicht einmal erahnen.
Andere Funktionen seien jedoch nicht betroffen, der Daten- und Geräteschutz bleibe erhalten, ebenso Bedrohungsalarme. Weiterhin lasse sich überwachen, ob es zu Identitätsdiebstahl gekommen ist oder – auf die USA begrenzt – eine "Kreditüberwachung" einrichten.
Da Microsoft Defender in iOS den Webschutz (Phishing-Schutz) über einen VPN-Eintrag abwickelt, werden Nutzer der Software auf Apple-Mobilgeräten weiterhin die Nutzung eines VPN beobachten können, es handele sich jedoch lediglich um ein internes Loop-Back-VPN. Wer das Microsoft-VPN in Android nutzt, sollte manuell in den VPN-Einstellungen das "Microsoft Defender"-Profil entfernen. Es richte zwar keinen Schaden an, könne aber den falschen Eindruck erwecken, dass Defender es zum Schutz verwende.
Die Abkündigung der Funktion erfolgt gerade einmal vier Monate, nachdem Microsoft es für Deutschland und weitere Regionen in der Welt angekündigt hatte.

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