Vor allem junge Gamer geraten verstärkt in das Visier von Cyberkriminellen. Dies zeigen die Ergebnisse einer aktuellen Kaspersky-Analyse, nach der die Anzahl von Cyberangriffen auf Nutzer, bei denen Cyberkriminelle vor allem bei Kindern beliebte Games ausnutzen, zwischen Januar und Juni 2024 im Vergleich zum zweiten Halbjahr 2023 um 30 Prozent auf über 132.000 Nutzer weltweit angestiegen ist. Das Problem: Durch den Einsatz Künstlicher Intelligenz (KI) wird der Zugang zu Templates für ausgeklügelte Phishing-Webseiten erleichtert, um Nutzer etwa mit Spiele-Items, berühmten Vorbildern oder Fake-Umfragen in die Falle zu locken.
Von den 18 untersuchten Spielen geriet das Sandbox-Game Minecraft mit über drei Millionen Angriffsversuchen am häufigsten in das Visier von Cyberkriminellen, gefolgt vom Spielebaukasten Roblox, noch vor dem Survival-Koopspiel Among Us.
Angreifer nutzen Cheats und Mods sowie Phishing-Templates mit KI
Die Kaspersky-Experten gehen davon aus, dass die Cyberkriminellen ihre Ziele sowohl anhand ihrer Beliebtheit auswählen als auch dahingehend, inwiefern sie Cheats und Mods unterstützen. Letztere werden meistens über Webseiten von Drittanbietern verbreitet, die die Angreifer zur Tarnung ihrer Malware missbrauchen.
Zudem vermuten die Forscher, dass der im Jahr 2024 beobachtete Anstieg sich einerseits mit der generellen Tendenz zu hinterhältigeren Attacken unter Ausnutzung angesagter Trends und weniger offensichtlicher Schemata erklären lässt. Andererseits nutzen Cyberkriminelle für automatisierte und personalisierte Phishing-Angriffe verstärkt KI, womit sie junge Spieler eher täuschen können.
Gleichzeitig erscheinen im Darknet regelmäßig neue, mithilfe von automatisierten Tools erstellte fortschrittliche Kits bestehend aus vorgefertigten Vorlagen für Phishing-Webseiten. Diese erlauben einer immer größeren Zahl von Angreifern hocheffektive Phishing-Webseiten einzusetzen, die beliebte Gaming-Plattformen imitieren.
