Cyberkriminelle haben die Großbrauerei Oettinger angegriffen. Offenbar haben sie Daten verschlüsselt und kopiert, um das Unternehmen zu erpressen.

Detail-Webseite im Darknet zum Oettinger-Einbruch bei der Cyberbande RansomHouse.
(Bild: Screenshot / dmk)
Auf der Darknet-Webseite der kriminellen Online-Bande RansomHouse ist ein Eintrag zur Oettinger-Brauerei aufgetaucht, in dem die Täter behaupten, am 19. April in die IT-Systeme eingedrungen zu sein. Demnach haben sie die Daten beim Unternehmen verschlüsselt. Als Beleg haben sie eine Verzeichnisstruktur und Dokumente hochgeladen. Darunter finden sich auch sensible Informationen, ein Verzeichnis deutet auf Abmahnungen für Mitarbeiter hin.

Ein Verzeichnis der kopierten Daten enthält offenbar Abmahnungen für Mitarbeiter.
(Bild: Screenshot / dmk)
Darüberliegende Verzeichnisse mit Datum 20. April 2025 weisen etwa auf Versand und Logistik hin, auf die einzelnen Unternehmensstandorte, den Fuhrpark, aber auch die Lagerverwaltung, Qualitätsmanagement-Systeme und weitere.
Auf unsere Nachfrage äußerte sich die Oettinger-Brauerei folgendermaßen zu dem IT-Vorfall: "Den Cyberangriff auf Oettinger Getränke untersuchen wir derzeit gemeinsam mit IT-Forensikern, der Datenschutzbehörde und Fachleuten für Cyberkriminalität. Ebenso das Thema Datenabfluss. Aus ermittlungstaktischen Gründen können wir uns zum jetzigen Zeitpunkt nicht weiter dazu äußern. Produktion und Logistik sind nicht von der Cyberattacke betroffen."
Das Unternehmen bestätigt damit den Einbruch in die Unternehmens-IT. Während der Bier- und Getränke-Nachschub demnach gesichert ist, war jedoch die Kommunikation etwa über E-Mail offenbar zeitweilig gestört.
Angriffe auf die IT durch kriminelle Banden, insbesondere mit Ausleiten von Daten und Verschlüsselung mittels Ransomware (auch "Double Extortion" genannt) nach erfolgreichen Einbrüchen, bleibt alltäglich. Inzwischen trifft es jedoch zumeist kleinere mittelständische Betriebe, weshalb weniger Berichte in den Medien dazu auftauchen. Das könnte einer der Gründe dafür sein, dass Lösegeldzahlungen nach solchen Ransomware-Angriffen im Jahr 2024 deutlich zurückgegangen sind, wie das Unternehmen Chainalysis in einer Untersuchung herausgefunden hat.

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